Gemeinsam mit Raiffeisen Research und Raiffeisen Immobilien präsentierte Generaldirektor-Stellvertreter Reinhard Karl die Ergebnisse des Wohnimmobilienreports Niederösterreich.
Bei der Pressekonferenz im Raiffeisenhaus in Wien sprachen Generaldirektor-Stellvertreter Reinhard Karl, Kommerzkundenvorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Gunter Deuber, Chefanalyst von Raiffeisen Research, Matthias Reith, Senior Ökonom von Raiffeisen Research, sowie Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien über aktuelle Entwicklungen am niederösterreichischen Wohnimmobilienmarkt.
Leistbares Wohnen im Fokus
Obwohl die Preise für Wohnimmobilien in Niederösterreich 2022 gestiegen sind, waren z. B. Einfamilienhäuser im Vorjahr dennoch knapp 4 % günstiger als im Österreich-Schnitt. In Kombination mit einem rund 8 % höheren Haushaltseinkommen ergibt sich ein „Wettbewerbsvorteil“ für Wohneigentum in Niederösterreich, da Eigentum im größten Bundesland noch deutlich leistbarer ist, als in vielen anderen Bundesländern.
Die verschärften regulatorischen Vorgaben bei Hypothekarkrediten und die Zinsentwicklung stellen Kreditnehmer:innen aktuell österreichweit vor Herausforderungen. „Wir setzen alles daran, unseren Kund:innen weiterhin die Schaffung von Wohneigentum zu ermöglichen. Schließlich ist dieses die beste Vorsorge für leistbares Wohnen im Alter und ein Schlüsselfaktor für den Aufbau von Wohlstand“, so Karl. Die RLB NÖ-Wien unterstützt zudem leistbares Wohnen in Niederösterreich über die Finanzierung von gefördertem Wohnbau – allein im letzten Jahrzehnt mit durchschnittlich 200 Millionen Euro pro Jahr.
Ein Trend zu Sanierungen lässt sich anhand der von der RLB NÖ-Wien eingereichten Förderanträge ablesen: Immer mehr Kund:innen fragen gezielt nach Fördermitteln für die Eigenheimsanierung.
Zweiteilung des Marktes
Insgesamt entwickelt sich eine Zweiteilung des Marktes: neues Wohneigentum wird teurer, gebrauchtes deutlich günstiger wie Markus Reith, Senior Ökonom von Raiffeisen Research, bestätigt: „Während sich neue Wohnungen seit Mitte 2022 weiter verteuert haben, wurden gebrauchte Wohnungen deutlich billiger. Dass sich beim Blick auf die Immobilienpreise insgesamt bisher nur eine sehr moderate Korrektur zeigt, ist somit auch der sehr speziellen Preisentwicklung von Neubauwohnungen geschuldet. Diese Zweiteilung ist ein Trend, der wohl gekommen ist, um zu bleiben.“
Steigende Nachfrage nach Mietobjekten
Positiv entwickelt sich in Niederösterreich derzeit die Nachfrage nach Mietobjekten – ein Indiz, dass viele Kaufinteressent:innen mangels Finanzierung auf Mietobjekte ausweichen. Vor allem im Speckgürtel rund um Wien und in regionalen Ballungsräumen sind Mietwohnungen gut nachgefragt, Raiffeisen Immobilien rechnet hier folglich mit steigenden Mietpreisen. Auch Eigentumswohnungen sind in diesen eher urbanen Regionen gesucht.
Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland: „Der Kauf einer Eigentumswohnung zu Vorsorgezwecken ist daher weiterhin sinnvoll: Die Vermietung ist gesichert, die Mieten sollten steigen und die Indexierung der Mieten wirkt inflationssichernd.“
Foto (Credit Roland Rudpolph) v.l.n.r.: Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, Markus Reith, Senior Ökonom von Raiffeisen Research, Gunther Deuber, Chefanalyst von Raiffeisen Research und Reinhard Karl, Generaldirektor-Stellvertreter und Kommerzkundenvorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien